Marcos Abranches

Marcos Abranches, geboren 1977, ist ein brasilianischer Choreograf und Tänzer mit Choreoathetose, einer Form von Zerebralparese, die auf einen Sauerstoffmangel während der Geburt zurückzuführen ist. Seine Leidenschaft für zeitgenössischen Tanz entdeckte Abranches mit 18 Jahren. Seither durchlief er einen Prozess des Wandels: von der Sichtweise, dass er ein Mensch mit einer körperlichen Behinderung ist, zu der Sichtweise, dass er eine Person mit einer größeren Aufgabe ist. Diese sieht er darin, durch seine Kunst aufzuzeigen, dass Menschen mit Behinderungen unbegrenzte Möglichkeiten haben, ihre Gefühle künstlerisch auszudrücken. Als einziger brasilianischer Choreograf mit Zerebralparese erkundet und nutzt er seine Behinderung für die Entwicklung einer eignen künstlerischen Körpersprache.

Zu seinen jüngsten Werken gehören das auf Edvard Munchs berühmtem Gemälde basierendes Stück O Grito (Der Schrei), sowie die durch die Literatur Fjodor Dostojewskis inspirierten Stücke O Idiota und O Krocodilo (Regie: Sandro Borelli). Einem breiteren Publikum in Deutschland wurde er im Jahr 2008 durch seine Choreografie und Performance in Christoph Schlingensiefs Inszenierung von Walter Braunfels’ Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna an der Deutschen Oper Berlin bekannt. In Deutschland war er unter anderem beim Crossings Dance Festival in Düsseldorf und beim KULTURdifferenzTANZ in Köln zu Gast.

Auf Einladung von Operndirektor und Regisseur Søren Schuhmacher ist Abranches in der Spielzeit 2024/25 als Artist in Residence am Staatstheater Darmstadt präsent. Im Zuge dessen wird Abranches ab Oktober 2024 in Schuhmachers Neuinszenierung von C.W. Glucks Orphée et Eurydice auf der großen Bühne zu sehen sein. Außerdem finden in den Kammerspielen mehrere Showings von Abranches’ Solo-Performances statt, sowie Residenz und Workshop beim Hessischen Staatsballett. Der preisgekrönte DokumentarfilmO Artista e a Força do Pensamento(Der Künstler und die Kraft des Denkens, Regie: Elder Fraga) über Abranches’ Leben und Kunst wird ebenfalls zur Vorführung kommen.

  • Januar 2025

  • Februar 2025

      • Zum letzten Mal
        Großes Haus
        Oper von Christoph Willibald Gluck / Fassung von Héctor Berlioz / ab 14 Jahren Einführung um 19:00, Ort: Foyer Großes Haus
        12,50 € bis 66,00 €
        Tickets